Meine Reiseplanung für mein Sabbatical war sehr rudimentär, bis nicht-existent. Aber von Anfang war eines klar: dass ich in die zweitgrösste Stadt Thailands gehe, nach Chiang Mai. Und dass ich mir dort meine liebe Zeit nehme.



Das hatte zwei Gründe: das Essen, und dass ich von dort aus den Norden Thailands mit einem Scooter erkunden wollte, easy-rider style. 


Nach 10 Tagen in der Stadt kann ich sagen, sie gefällt mir. Sie gefällt mir sehr gut. Das gigantische Essen spielt einmal mehr eine Rolle in dieser Beurteilung. Aber die Stadt bietet effektiv noch viel mehr, und die vielen Touristen kann man irgendwann bisschen ausblenden (jaja ich weiss, ich bin selber Teil des Problems). 



Als jahrzehntelanger wenig-bis-gar-nicht-Wanderer kann ich stolz berichten: ich bin gewandert. Tatsächlich war das eines meiner Ziele auf meiner Reise und erstaunlicherweise habe ich mich sogar darauf vorbereitet und vernünftige Ausrüstung gekauft. Mit ebendieser Ausrüstung (halbhohe Wanderschuhe, zip-off Wanderhose, kompakter Rucksack und europäische Selbstgefälligkeit) bin ich den Hausberg von Chiang Mai hochmarschiert, was mir richtig viel Spass gemacht hat (hier Blog und Fotos dazu).



Ein grosses Thema in Chiang Mai ist Muay Thai, oder Thai-Boxen. Das ist wie Boxen, einfach rammen sich die Kämpfer neben Fäusten auch Knie, Schienbein und Ellbogen in die Sollbruchstellen. Da ich in Züri ein bisschen Boxen und noch weniger Thai-Boxen gelernt habe, war die Versuchung gross, ins Touristen-Gym zu gehen, um ein paar Moves zu lernen (und allgemein zu schwitzen wie ein Schwein). Das hat also viel Spass gemacht. Meine Jabs und Punches waren bereits solide (merci Vittorio) aber ich habe gelernt, dass ich mit meinem linken Bein kaum einen Dreijährigen ausknocken könnte, so wenig Kraft und Zielgenauigkeit steckt da drin. Mein rechter Kick war okay.



Okay, zuletzt noch ein paar Worte zum Essen. Ich war in diese Stadt gekommen, um weirdes Zeig zu essen. Und genau das habe ich gemacht. Meine Highlights: Laab (rohes Büffelfleisch, gewürzt mit der Galle ebendieses Tieres), mit Reis fermentiertes Schweinefleisch, im Bananenblatt gegrillt, rohe Shrimps mit einem Stück Bitterkürbis und roher Chili, frittierter Schweinebauch und -darm, geschmorter Schweinefuss. Food-Fanatiker wie ich sind immer auf der Suche nach einem neuen Geschmack, einer ungewohnten Textur oder nach einem Teil eines Tieres, den man noch nie gegessen hat und vielleicht nicht mal wusste, dass er existiert. Und vom alledem gabs in Chiang Mai ordentlich. Und es hat mich sehr happy gemacht.



Also, zusammengefasst: wunderschöne Tempel, ausserirdisches Essen, bisschen viele Franzosen, grossartiger Kaffee, Natur in der Nähe, Top-Stadt. Mehr Fotos dazu gibts im Album.